Dampfen und Entzug: Die 12 Regeln zum Nikotin-Stopp

Kürzlich publizierte Studien weisen nach, dass das Dampfen mit nikotinhaltigen Liquiden für den Rauchstopp mit grosser Wahrscheinlichkeit wirksamer ist als Nikotinersatzmittel. Das Ausmass dieser Wirkung muss in weiteren Studien noch bestätigt werden.^1,2

Setzen Sie sich ein Rauchstopp-Datum, um den Zigaretten-Konsum, auch den gelegentlichen, definitiv zu beenden. Vermeiden Sie den Doppelkonsum (z. B. einige Zigaretten plus Dampfen).

Planen und organisieren Sie Ihre Entwöhnung über einen Zeitraum von 12 bis 16 Wochen, mit dem Ziel, auch das Dampfen definitiv aufzuhören.

Benutzen Sie Vorzugsweise E-Zigaretten mit Liquids, mit denen Sie die mg Nikotin dosieren können.
Vermeiden Sie auf jeden Fall Einweggeräte, deren Inhaltsstoffe keinerlei Kontrolle unterliegen und die äusserst umweltschädlich sind.
Und Finger weg von erhitzten Tabakprodukten wie Iqos, Iluma, Ploom und Glo, die wegen ihrer unvollständigen Verbrennung noch lungenschädigender sind und auch keine Nikotindosierung zulassen.

Beginnen Sie Ihren Entzug je nach Abhängigkeitsgrad (schwach bis sehr stark) mit einer genügend hohen Nikotindosis (6–18 mg). Vermeiden Sie eine Unterdosierung Ihrer E-Liquids: Sie inhalieren dann viel zu viel Aerosol, was Ihre Atemwege reizen kann. Mit einer ausreichenden Dosierung vermeiden Sie auch allzu schwere Entzugserscheinungen und senken das Risiko eines Rückfalls.
Für Standard-Konsumierende (20 Zigaretten pro Tag) wird je nach Konsumgewohnheit eine Anfangsdosis von 12 bis 18 mg Nikotin im E-Liquid empfohlen.
Danach sollte man schrittweise weniger rauchen, bis zum definitiven Ausstieg.

Wählen Sie ein Liquid mit einem geeigneten PG/VG-Verhältnis, um die Reizung des Rachens zu begrenzen und doch einen Throat Hit zu erreichen.
Verwenden Sie nicht zu viele Aromen und wählen Sie am besten zigarettenähnliche Aromen, um das Aufhören zu erleichtern und das Rückfallrisiko zu mindern. Informieren Sie sich darüber, wie toxisch Aromen sind und welche Zusatzstoffe Sie unbedingt vermeiden sollten. Fügen Sie keine Farbstoffe bei.
Achtung: Der Dry Hit ist für die Lunge äusserst schädlich!

Inhalieren Sie nur kleine Aerosolmengen und nur so oberflächlich wie möglich. Wenn Sie stark ziehen müssen, ist das Nikotin möglicherweise zu tief dosiert.

Machen Sie die Züge mit Unterbrüchen. Inhalieren Sie das Aerosol möglichst indirekt, zuerst in den Mund und erst dann tiefer.

Reduzieren Sie den Nikotingehalt in Ihrem E-Liquid schrittweise bis auf Null. So schaffen Sie den kompletten Ausstieg und werden schliesslich von jeder Form des Nikotinkonsums frei.

Tragen Sie ein «Survival Kit» bei sich für den Fall, wenn Sie ein Craving (unwiderstehliches Rauchverlangen) verspüren und das Dampfen verboten ist (z. B. Microtabs, Lutschtabletten oder Nikotinkaugummi). So sind Sie gegen einen Rückfall gewappnet.

Kaufen Sie Ihre E-Zigarette mit Liquid in einem Fachgeschäft und nicht in einem Kiosk oder bei einem Strassenverkäufer. Meiden Sie den Kauf im Internet. Kaufen Sie nur in einem Vape Shop ein, der Ihren Wunsch zum Aufhören ernst nimmt. Bleiben Sie wachsam: Das Angebot ist unüberschaubar und wirkt oft attraktiv.

Achtung Greenwashing: Gemeint sind ökologische Argumente aus rein kommerziellen Gründen, um Sie zu einem bestimmten Konsumverhalten zu verleiten. Sowohl beim Dampfen als auch beim Rauchen ist nichts umweltfreundlich, weder für Ihre Gesundheit (well being), noch für den Planeten und schon gar nicht für Ihren Geldbeutel!

Achtung: Diese Tipps ersetzen nicht die Beratung durch eine Fachperson (Tabakspezialist, Ärztin, Krankenpfleger oder Psychologin). Vereinbaren Sie möglichst rasch einen Termin für eine persönliche Beratung, um Ihre Erfolgsaussichten zu steigern. Und: Bleiben Sie nicht allein.